- Sander
- Sạn|der 〈m. 3〉 = Zander
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ISander[von isländisch sandr] der, -s/-, Geomorphologie: flache, oft weit ausgedehnte, fächerförmige Schotter- und Sandfläche, v. a. am Außenrand der Endmoränen durch Gletscherschmelzwässer der Weichsel-Eiszeit vorhanden. Am oberen Ende ist die Neigung relativ groß (bis 20 %), nimmt nach außen hin rasch ab, wobei sich der Sander stark verbreitert und oft mit benachbarten zusammenwächst. Sanderflächen sind wenig fruchtbar und tragen vielfach Kiefernwälder (z. B. Tucheler, Rominter und Johannisburger Heide südlich des Baltischen Landrückens). Ein großer eiszeitlicher Sander im Alpenvorland ist die Münchener Ebene.Sạnder,1) August, Fotograf, * Herdorf 17. 11. 1876, ✝ Köln 20. 4. 1964; ließ sich nach mehreren Reisen durch Deutschland und berufliche Tätigkeit als Porträtfotograf in Köln nieder und entwickelte dort die Idee einer umfassenden Dokumentation der »Menschen des 20. Jahrhunderts«. Ein Teil seiner Porträts prägnanter Vertreter verschiedener Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen erschien 1929 in dem Bildband »Antlitz der Zeit« (1934 von der Gestapo beschlagnahmt, Neuausgabe 1990). In den 30er-Jahren entstanden v. a. Aufnahmen der Rheinlandschaft und Kölner Stadtansichten.Menschen des 20. Jh., hg. v. G. Sander (1980);A. S. - Eine Reise nach Sardinien. Fotografien 1927, bearb. v. A. u. J. Wilde, Ausst.-Kat. Sprengel Museum, Hannover (1995);2) Bruno, Geologe und Mineraloge, * Innsbruck 23. 2. 1884, ✝ ebenda 5. 9. 1979; ab 1923 Professor ebenda; begründete die Gefügekunde und arbeitete über die Geologie der Zentralalpen.3) Friedrich, Psychologe, * Greiz 19. 11. 1889, ✝ Bonn 29. 11. 1971; studierte bei T. Lipps in München und W. Wundt in Leipzig; ab 1925 Professor in Leipzig, ab 1929 in Gießen, 1933-45 in Jena und nach Lehraufträgen in Potsdam und Berlin 1955-58 Professor in Bonn. Sander ist Mitbegründer der genetischen Ganzheitspsychologie. Den Primat des Erlebnisses der ganzheitlichen Gestalt vor den Elementen suchte er u. a. an optischen Täuschungen aufzuzeigen (sandersche Täuschung). Das aktuelle Werden einer Gestalt im Wahrnehmungsprozess nannte Sander Aktualgenese.Werk: Experimentelle Ergebnisse der Gestaltpsychologie, in: Bericht über den 10. Kongreß für experimentelle Psychologie, herausgegeben von E. Becher (1928).4) Jil, Modedesignerin, * Wesselburen 27. 11. 1943; ausgebildet als Textilingenieurin, besuchte die Textilhochschule in Los Angeles; eröffnete 1967 eine Modeboutique in Hamburg; 1975 begann sie mit eigenen Modekollektionen, die in ganz Europa und den USA verkauft werden. Ihre Modelinie vermeidet Dekor und Übertreibungen (ungemusterte Stoffe, zurückhaltende Farben), der anfangs betont legere Stil wandelte sich zu einer mehr puristischen Auffassung; auch Kosmetikserie und Accessoires sowie Parfüm.5) Otto, Schauspieler, * Hannover 30. 6. 1941; Engagements in Düsseldorf, Heidelberg sowie in Berlin, wo er ab 1970 an der Schaubühne wirkte; übernahm Film- und Fernsehrollen, spielte in ernsten und komischen Filmen; auch Regisseur.Filmrollen:Der Mann im Pyjama (1981);Rosa Luxemburg (1986);Der Himmel über Berlin (1987);Der Bruch (1989);Mit tödlicher Sicherheit (1992);In weiter Ferne, so nah! (1993);Das Versprechen (1994).* * *
Sạn|der, der; -s, - [isländ. sandr] (Geol.): wenig fruchtbare, ausgedehnte Sand- u. Schotterfläche im Vorfeld eines Gletschers.
Universal-Lexikon. 2012.